Camerata Salzburg

„Die Seele der Kammermusik“ ist das zentrale Element der Camerata Salzburg. Jeder Musiker des weltbekannten Ensembles unterstellt sich diesem höheren Ziel und bleibt sich zugleich als Individuum treu. Dabei vereinen die Musiker ihre Erfahrungen, Ängste und Hoffnungen und suchen nach dem einen Moment, dem göttlichen Funken, an dem alle zu einem Klang verschmelzen. Die Camerata Salzburg verlässt dafür ausgetretene Pfade und macht keine Kompromisse – auch nicht im Beethoven-Saal, wenn Johann Christian Bachs Sinfonia in g-moll, Schuberts Fünfte sowie Mozarts Violinkonzert Nr. 5 auf dem Programm stehen. Letzterer, ebenfalls aus Salzburg stammend, komponierte seine Violinkonzerte zwischen 1773 und 1775. Das A-Dur-Konzert KV 219 – das längste, anspruchsvollste und im Orchesterklang reichste der insgesamt fünf Werke – gilt vielen als das attraktivste Zeugnis dieser violinistischen Hochphase des knapp 20-Jährigen. Voller Fülle und Schönheit strahlt es in eingängig-leuchtenden Mozart’schen Melodien und wandelt nahezu träumerisch zwischen fidel-flirrendem Allegro und sinistrer, gar weltverlorener Wehmut – intime Seelenbewegungen, die vom Orchester sowie von der Solo-Stimme feinstes Fingerspitzengefühl erfordern. Giovanni Guzzo, Solist und Konzertmeister der Camerata, scheint für diese Aufgabe wie geschaffen.